"neue Braunschweiger" 15.08.2010 - Seite 3
Der Westen freut sich auf Gäste
Kulturschaufenster bringt Nachbarn zusammen und ein buntes Programm auf die Bühne
Von Marion Korth
Braunschweig. Musik, Tanz, Begegnungen, Gespräche: Das Kulturschaufenster 38118 war gestern ganz kommunikativ-kreatives Nachbarschaftsfest.
Auf dem Frankfurter Platz schienen nur gutgelaunte Menschen unterwegs zu sein. "Im vergangenen Jahr war es wirklich toll", sagt Yesim Cil vom internationalen Frauenverein Elele. Für sie und die anderen Frauen war es deshalb keine Frage, für das zweite Kulturschaufenster die Trägerschaft zu übernehmen. Die Kontakte aus der Stadtteilarbeit im Plankontor halfen dabei, aber überhaupt seien sich alle im Viertel seit der ersten Veranstaltung nähergekommen.
Kein Kommerz, stattdessen Kreativität und jede Menge ehrenamtlicher Einsatz. "Angehende Erzieher der BBS V haben in nur einer Woche fünf Programmpunkte für Kinder organisiert, dafür haben sie dickes Lob verdient", nennt Markus Wiener aus dem Organisatorenteam ein Beispiel. Ob Sprayen oder Schminken, alle Kinderangebote waren kostenfrei. Der Verein Anti Rost bringt sich erstmals ein, hat gemeinsam mit Unterstützung der Stadt und Künstlerin Sina Heffner eine ganz besondere "Kuckucksuhr" für den Platz gebaut. Das Motto des zweiten Kulturschaufensters "Rock around the Clock" hat also einen tieferen Sinn. Auf der Kunstbaustelle entstand mit Kinderhilfe kein komischer, sondern ein origineller Vogel.
Heute geht das Fest weiter unter anderem mit dem Bürgerfrühstück, einer Oldtimershow (ab 14 Uhr), Rock- und Jazzmusik und Songs von Johnny Cash (ab 16.30 Uhr). Das komplette Programm steht unter www.kulturschaufenster-bs.de.
"Das Fest lebt davon, dass viele Leute mitdenken und mitanfassen", sagt Michael Lehmann, der die Idee hatte. Nur so sei es möglich, auch mit einem relativ kleinen Budget von knapp 6000 Euro viel zu bewegen. Die Mittel stammen aus Förderprogrammen und auch von Spenden der Firmen aus dem Viertel. Im nächsten Jahr soll es unbedingt weitergehen. "Wir sind offen für Ideen", sagt Dietlinde Schulze von der Stadt.
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